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Sonntag, 15.07.2018

 

Klettersteige Hanauer Hütte 1.922 m

 

(Lechtaler Alpen )

 

Nach der doch etwas stressigen und nervigen Anfahrt vom Vortag hatten wir uns riesig auf die erste Tour gefreut, zumal auch das Wetter bis in den Nachmittag mitspielen sollte. Doch was sahen wir, als wir am frühen Morgen die Vorhänge aufzogen? Eine graue Nebelwand und leichter Regen „verhagelten“ uns die Sicht auf die Zugspitze, auf die wir von unserem Balkon eigentlich einen super Blick haben sollten. Es blieb uns nichts anderes übrig als zu warten und es trat dann auch relativ schnell eine Wetterbesserung ein, so dass wir uns auf die lange Fahrt nach Boden, unterhalb des Hahntennjochs machen konnten. Alte Erinnerungen an die zahlreichen Touren mit dem Auto und dem Fahrrad auf und über das legendäre Hahntennjoch verkürzten uns die Zeit bis zum Parkplatz am Ende der Welt. Von dort ging es erstmal ziemlich human ins Tal hinein, bis wir auf einer Abbruchkante die Hanauer Hütte sehen konnten. An der Wand darunter befanden sich ein schwerer und ein Mix aus einem leichten bzw. mittelschweren (C) Klettersteig, der uns innerhalb einer Stunde zur Hütte bringen sollte. Aber zuerst mussten wir die letzten Meter bis zum Einstieg über geröllhaltige Serpentinen überwinden. Angekommen am sogenannten Anseilplatz gab es dann noch kleinere Probleme mit dem Klettergurt, die aber schnell behoben wurden und es konnte losgehen. Zu Beginn des Klettersteiges querten wir ein Band bis zur Abzweigung, dann trennten sich überraschend unsere Wege, denn Jürgen packte der Übermut, oder wollte er sich etwas beweisen? Hinterher wusste er es auch nicht, auf jeden Fall wählte er die schwere Variante, die er dann auch später noch bereuen sollte. Auch für Charly und den „Oldie“ hieß es zupacken, denn es ging gleich senkrecht nach oben. Schon nach wenigen Metern wunderten wir uns über die Bewertung des Steiges, oder es ist einfach so, dass wir halt älter werden. Nach und nach neigte sich dann der Berg und es wurde eine schöne Kletterei. Unter uns sahen wir Jürgen, der sich gerade an der 23 m langen Seilbrücke probierte. Eigentlich wollte er dann über den Notausstieg wieder zu uns kommen, doch die Verständigung klappte wegen des rauschenden Wasserfalls nicht. Wir kletterten weiter, denn es fing an zu tröpfeln und da ja Gewitter angesagt waren, wollten wir so schnell wie möglich weg vom Eisen und raus aus dem Steig. Wir nahmen die letzten erdigen Steilstufen und direkt beim Ausstieg lag unser heutiges Tagesziel, die Hanauer Hütte 1.922 m. Jetzt hieß es, auf den Nachzügler warten, der dann auch mit etlichen Schürfwunden an Armen, Beinen und einer Zerrung im rechten Arm einlief. Schlauer sei er geworden, so waren seine Worte und er würde diesen Schwierigkeitsgrad nie mehr klettern. Die Zeiten ändern sich und wir werden vor allen Dingen nicht jünger und fitter. Während es draußen weiter regnete, nahmen wir einen Abschlusstrank zur Brust und wanderten danach auf dem Normalweg gen Tal. Die Sonne schaute dann auch wieder durch und wir ließen unsere Beine noch kurz in einem Gebirgsbach baumeln, ehe es dann endgültig zum Parkplatz ging.

Wer ist das wohl...?
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