Der Vorabend hatte es ja schon vermuten lassen und sich dann später auch bewahrheitet, denn es hatte die halbe Nacht geregnet und heute Morgen sah es zuerst auch nicht viel besser aus. Tiefhängende Wolken und leichter Nieselregen begleiteten uns auf unserer Tour zur Puez-Spitze 2.913 m, die wir ja eigentlich schon letztes Jahr anvisiert hatten. Start und Ziel war die La Ciajota-Hütte am Eingang des Langentales und nach kurzer Wanderung kamen wir an der St. Silvester-Kapelle 1.632 m vorbei. Gleich danach folgte die Abzweigung zur Puez-Hütte, das hieß nun steil bergan, zuerst durch Wald zu unserem „Rentnerbänkle“, dann durch Latschengebiet, vorbei an Schafen im Nebel zur ersten Zwischenstation auf 2.475 m Höhe. Als wir dort ankamen, schossen uns ganz kurz die Gedanken vom Aufgeben durch den Kopf, aber als wir dann die ersten blauen Himmelsfetzen durch die dunklen Wolken schimmern sahen, war der Gipfelsieg schon so gut wie unser. Auch Charly überwand seinen inneren Schweinehund und nahm sich den vorgelagerten Puez-Kofel vor. Diesen mussten wir alle erst einmal unterhalb queren, ehe Charly dann alleine zum Gipfel abbog. Als unser Hulk-Weick schon fast am Gipfel war, begann für uns erst richtig die Plagerei, schließlich mussten wir noch gut 300 Höhenmeter überwinden und das in kleinen steilen Serpentinen. Ab und an, sofern es die dunklen Wolkenfelder zuließen, konnten wir den Charly dann schon beim Abstieg vom Gipfel beobachten. Endlich war es geschafft, eine kleine Pause mit dem schon obligatorischen Gipfelfoto musste sein und schon ging es abwärts gen Puez-Hütte. Als wir dort ankamen, lachte uns nicht nur der Charly entgegen, auch die Sonne hatte ihr Versteckspiel aufgegeben und war nun ein ständiger Begleiter auf dem fast endlosen Rückweg durchs Langental. Zum Abschluss kehrten wir noch in die La Ciajota-Hütte ein, bevor es wieder in die heimischen Gefilden ging.

GPS-Daten