Aus unserer Mördertour zum Auftakt der Südtiroler Wander- und Kletterwoche vom letzten Jahr hatten wir gelernt und nahmen uns für den ersten Tag nur die Große- und Kleine Cirspitze vor. Mit dem Auto fuhren wir zum Grödner-Joch 2.121 m und stiegen dann in Richtung Große Cir-Spitze auf. Zumindest meinten wir das! Natürlich hatten wir diese Gipfel schon lange nicht mehr gemacht und die Beschilderungen waren auch mehr als bescheiden, trotzdem waren wir uns sicher auf dem richtigen Anstiegsweg zu sein. Irgendwann, als uns die ersten Abgänger aus dem Geröllfeld der Kleinen Cir-Spitzenscharte entgegen kamen und wir unseren Irrtum bemerkten, wurmte uns das schon, schließlich nannten wir ja uns die Dolomiten-Insider. Also Kommando zurück, eine kurze Querung unterhalb der beiden Spitzen und dann erneut hochquälen. Das tat schon weh, denn einige unter uns schnauften schon wie eine alte Dampflok. Egal, da mussten wir alle durch und als endlich der Einstieg erreicht wurde, waren auch alle Schmerzen vergessen und der Rest war nur noch ein Kinderspiel. Bei herrlichem Wetter erreichten wir den Gipfel in 2.592 m Höhe, machten eine kurze Rast und stiegen wieder ab. Kurz bevor wir unseren nächsten Pausenpunkt erreichten, verweigerten dann Charly und der Waldhof-Bub das Weiterlaufen und machten es sich auf der Sonnenterrasse von Jimmy`s Hütte gemütlich. Während wir in prominenter Gesellschaft saßen, Hans Kammerlander gab uns am Nachbartisch die Ehre, eroberten Uwä und der Ex-Bombes noch die Kleine Cirspitze 2.592 m. Nach deren Rückkehr chillten wir dann noch gemeinsam auf der Terrasse und sahen die ersten bösen Wolken nahen, die nicht viel Gutes für Morgen verhießen.

GPS-Daten