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Montag, 07.08.2017

 

Zugspitze 2.962 m mit Stopselziehersteig

 

( Wettersteingebirge )

 

Es war kaum zu glauben, aber an diesem Montagmorgen waren die Regenwolken verschwunden, nur ein weißes Dunstkleid hüllte teilweise das Tal und natürlich unser heutiges Ziel, die Zugspitze ein. Trotzdem konnten wir in den Wolkenlücken erkennen, dass uns heute, wie auch schon vorhergesagt, ein Kaiserwetter erwarten würde. Deshalb hatten wir uns auch schon früh in Schale geworfen und fuhren nach dem Frühstück zum Campingplatz Dr. Lauth, wo wir unser Auto abstellten und zuerst zur Gamsalm 1.256 m wanderten. Von dort aus ging es dann richtig in die Vollen, die Steigung dürfte mal locker über 20 % gelegen haben und unsere Gruppe hörte sich an wie ein altes Dampflok-Treffen. Zudem brannte unsere Muskulatur in den Oberschenkeln, so dass wir erstmal das Tempo rausnahmen, um Körner zu sparen, denn schließlich standen ja noch 1700 Höhenmeter auf dem Programm. In steilen Serpentinen ging es vorbei an den Ehrwalder Köpfen immer höher hinauf, bis wir aus der Dunstglocke in die Sonne traten und auf der anderen Seite den Eibsee sehen konnten. Diese Licht- und Schattenbilder, gepaart mit den Felsen des Wettersteins und der umliegenden Berge, die ihre Köpfe aus einem Wolkenmeer streckten, machten schon des Beginn des noch jungen Tages zu einem unvergesslichen Erlebnis. Nach gut 2,5 Stunden und den ersten leichten Kletterpassagen erreichten wir die Wiener-Neustädter-Hütte 2.209 m, wo wir bei einer Johannisbeerschorle auf unsere Nachzügler Charly und Jürgen warteten. Rund 1100 Höhenmeter hatten wir jetzt schon hinter uns und der schönste Teil im Fels sollte ja jetzt noch kommen. Den letzten steilen Anstieg im Schotter brachten wir dann locker über die Bühne, nur Jürgen und Charly verloren den Anschluss, so dass wir zu Dritt den Einstieg des Klettersteiges angingen. In leichter Kletterei ging es zum Stopselzieher, der sich als kleiner offener Stollen präsentierte. Danach wechselten sich Bänder mit längeren Gehpassagen und leichten Kletterstellen ab. Kurz vor dem Ausstieg zog sich der „Alte Mann“ noch eine Muskelverhärtung in der rechten Wade zu und erreichte humpelnd den Gipfelgrat. Während „Don Pedro“ mit Hilfe von Uwä noch einen Cache suchte, schleppte sich, im wahrsten Sinne des Wortes, unser Oldie vorbei am Grenzschild zwischen Bayern und Österreich auf dem Grat zum Münchner Haus. Also nix aufi zum Gipfel über den Grat, sondern einreihen in die Schlange, die über das Münchner Haus zum Gipfel wollte. Oben angekommen, zeigte sich uns ein Bild des Grauens, denn hier oben war die Hölle los. Menschenmassen warteten mehr oder weniger geduldig bis sie zum Gipfel hinüber durften, davon waren die meisten mit der Zugspitzbahn von Ehrwald herauf gekommen. In Sommerkleidung ging es dann, teilweise auf allen Vieren kriechend, einspurig auf dem Grat in Richtung Gipfel. Da verging uns zum ersten Male die Lust auf ein Fotoshooting am Gipfelkreuz, aber wir mussten ja noch auf unsere Nachzügler warten. So schauten wir noch ein bisschen den Bauarbeitern der neuen Bahn vom Eibsee zu, die über dem Abgrund waghalsige Kletterkünste zeigten. Zur großen Überraschung, liefen uns noch Nadja und Nashjm über den Weg und uns wurde wieder einmal klar, wie klein die Welt doch war. Nach gefühlter, endloser Wartezeit kamen dann auch Jürgen und Charly oben an und nachdem wir unser Peterle von seiner Cache-Sucht im Museum des Münchner Hauses befreit hatten, konnte es endlich gen Ehrwalder Talstation gehen. Dort machten wir noch den vorher schon geplanten Abstecher über die Gamsalm, wo wir den schönsten Tag der Woche ausklingen ließen.

 

Wer ist das wohl...?
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